U-Boot-Filme, Tiefseeschocker oder Dokumentationen über Reisen zum Wrack der Titanic – Unterwasserwelten üben eine große Faszination auf den Menschen aus. Wir haben einen Ort besucht, an dem diese Tauchboote konstruiert und entwickelt werden. Mit dabei: Zangen von KNIPEX.
Da unten ist es dunkel, kalt, einfach durch und durch lebensfeindlich. Der Meeresgrund, an seiner allertiefsten Stelle im Marianengraben rund 11.000 Meter tief, birgt viele Geheimnisse und gibt Meeresforschern auf der ganzen Welt immer wieder Rätsel auf, die sie lösen wollen. Und auch, wenn es nicht immer ganz so weit runtergehen muss, ab einer gewissen Tiefe schickt man lieber ferngelenkte Roboter statt menschlicher Taucher nach unten. Das Kieler GEOMAR / Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung entwickelt und konstruiert kontinuierlich solche Unterwasserfahrzeuge, und heute bekommen wir einen sehr exklusiven Einblick in die Halle, in der diese Tauchboote entstehen.
Der technische Leiter des Technik- und Logistikzentrums Ralf Schwarz (ja genau, das ist der mit dem in der Förde wiedergefundenen KNIPEX Seitenschneider, hier nachzulesen) könnte zu jeder einzelnen Maschine und zu jedem hier vorübergehend trocken aufgebockten Unterwasserfahrzeug eine spannende Geschichte erzählen. Zuerst zeigt er uns die Werkstätten, in denen moderne CNC Fräsen, Sägen und Bohrmaschinen stehen. Hier werden die Prototypen für den harten Einsatz gebaut, getestet, verbessert und repariert.
Dass hier die ersten KNIPEX Zangen auf den Tischen liegen, sieht fast schon gestellt aus – aber nein, Qualitätswerkzeug ist hier die Voraussetzung für sauberes Arbeiten. Die Auswahl und das Zusammenspiel der Materialien ist hier besonders wichtig, denn genau wie im Weltraum sind in der Tiefsee die Umweltbedingungen extrem. Sie zu erforschen um neue Erkenntnisse auch für die Welt über Wasser zu gewinnen erfordert robuste, aufwändige Lösungen.
Hinter dem Tor der großen, hellen Halle begrüßt uns zuerst der gelbe Tiefsee-Crawler „Viator“, den das Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in einer Allianz aus Weltraum- und Tiefseeexperten von 16 deutschen Partnerinstituten mit entwickelt hat. Der „Viator“ hatte seinen ersten Tiefseeeinsatz 2017 mit dem Forschungseisbrecher „Polarstern“ in der Arktis. Das unbemannte Raupenfahrzeug erkundet von seiner Dockingstation „Mansio“ aus autonom den Meeresboden in Tiefen, die von Menschen nicht mehr erreichbar sind.
Wer in den späten 80ern Tiefsee-Schocker wie „The Abyss“ gesehen hat, wird beim Anblick des Tauchbootes „Jago“ eine Gänsehaut bekommen. Ja, genau so sehen die bemannten Tauchboote aus den Filmen aus. „Jago“ ist in Deutschland einzigartig und ermöglicht zwei Wissenschaftlern den persönlichen Blick auf den Meeresboden bis in eine Tiefe von 400 Metern. Das Tauchboot kann unter Wasser frei manövrieren und hat einen Greifarm, um Proben zu nehmen. „Das eigene Auge sieht unter Wasser viel genauer und ganz anders als jede HD Kamera“, sagt Ralf Schwarz.
Auch für wesentlich tiefere Bereiche der Weltmeere hat GEOMAR Lösungen parat. Die über ein Kabel ferngelenkten, unbemannten Tiefseetauchroboter ROV POCA (bis 3000 Meter Tiefe) und sein „großer Bruder“ ROV KIEL 6000 (bis 6000 Meter Tiefe) können vom Forschungsschiff über große Kräne am Heck wie auch die „Jago“ ins Wasser gelassen werden, bleiben aber über eine Stahlwinde mit dem Schiff verbunden.
Nach jedem Einsatz unter härtesten, extremen Bedingungen werden die Unterwasserfahrzeuge in der Werkstatt überprüft, repariert und verbessert, während Wissenschaftler die Forschungsergebnisse und gesammelten Proben analysieren.
Wenn auf einer teuren Forschungstechnologie, besonders bei den bemannten Tauchfahrten, so viel Vertrauen in ihr Funktionieren lastet, ist hochwertiges Werkzeug nicht weit. Das GEOMAR / Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung macht beim Werkzeug keine halben Sachen, und neben vielen anderen hochwertigen Marken finden wir auf den Arbeitstischen und in den Schubladen der Rollwagen viele KNIPEX Zangen, die hier zum täglichen Einsatz kommen.
Hier werden sowohl in der Tiefsee als auch über Wasser keine Kompromisse gemacht. Von der groben Rohrzange für große Gewinde bis zum filigranen Seitenschneider für das Bearbeiten von Leiterbahnen und Lötverbindungen liegt hier unser halbes Sortiment an den Arbeitsplätzen verteilt.
Sogar hier an Land fühlt es sich an wie mitten in einem Abenteuer. Die orangen, trocken aufgehängten Überlebensanzüge lassen ahnen, wie hart der Einsatz da draußen bei extremen Temperaturen und Wetterbedingungen sein kann. Zwischen den großen Kränen, den schweren Karabinern und Schellen und den Stahlkabeln auf großen Winden bekommen wir einen Hauch von Abenteuer zwischen all diesen Forschungsgeräten mit. Gut, dass hier auch an Land auf Qualität gesetzt wird. Auf dass die nächste Reise in unwirtliche, entlegene Winkel des Planeten ein weiterer Erfolg wird und uns neue, wichtige Erkenntnisse bringt über den Planeten, auf dem wir leben.