Unverhofft kommt oft – aber was dem Taucher Ralf Schwarz passierte, ist vermutlich einzigartig. Seine beim Tauchgang verlorene Knipex Zange fand zu ihm zurück…
Trübe Wasser sind tief
Die Kieler Bucht mag nun nicht das Taucherparadies und das farbenfrohe Korallenriff für den nächsten Bildschirmhintergrund sein, aber sie birgt trotzdem viele Geheimnisse. Ein weniger schönes davon sind die Unmengen an Munition und Kriegswaffen, die nach dem Ende des zweiten Weltkriegs im Ostseewasser versenkt wurden. Die stellen zwar nach so vielen Jahrzehnten keine Gefahr mehr dar, trotzdem wird das Wasser vor der Landeshauptstadt von Schleswig-Holstein kontinuierlich auf seine Reinheit überprüft, nicht zuletzt wegen des großen Kieler Hafens und der angesiedelten Industrie entlang der Förde.
Ralf Schwarz entwickelt und konstruiert als technischer Leiter vom GEOMAR / Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel wissenschaftliche Geräte für Küsten-, Offshore- und Tiefseeanwendungen. Dazu gehören nicht nur Inkubationskammersysteme für die Labore an Land, sondern auch Geräte im flachen und tiefen Wasser, die regelmäßig überprüft werden müssen.
Und was liegt näher, als dass diese Überprüfungen dieser Geräte von dem Menschen getätigt werden, der sie konstruiert hat? Kein Problem für Schwarz, der gut gelaunte Mann ist auch privat viel unter der Wasseroberfläche unterwegs und absolviert pro Jahr rund 30 Tauchgänge. Die gestalten sich abwechslungsreich von bis zu 40 Metern Wassertiefe und 30 Metern Sicht mit vielen bunten Fischen und spannenden Wracks im Urlaub bis hin zum beruflichen Einsatz im kalten, oft trüben Ostseewasser, wo man manchmal nur einen halben Meter weit gucken kann.
Eigentlich für immer verloren
Irgendwo zwischen warm und bunt und kalt und trübe war sein Tauchgang am östlichen Ausgang der Kieler Förde etwas oberhalb von Laboe. Hier ist die Ostsee rund sechs Meter tief, und Schwarz installierte dort Muschelsäcke. Muscheln filtern das Wasser, und mit ihrer Hilfe und vielen anderen Parametern wie Strömungsrichtung und –stärke lässt sich die Verschmutzung des Wassers analysieren.
Zu seiner Grundausstattung gehörte auch sein geliebter und gehegter Seitenschneider von Knipex, den er mit einem Gummiband an seinem Taucheranzug befestigt hatte. Nach Beendigung des Tauchgangs war das gute Stück verschwunden. Das Gummi hatte sich gelöst, und die Zange lag nun irgendwo auf dem Meeresgrund. Schade, aber quasi aussichtslos.
Umso größer wurden die Augen von Ralf Schwarz, als seine Kollegin Mareike Kampmeier ihm zu Weihnachten, fast zwei Jahre nach dem verlustreichen Tauchgang, genau diesen Seitenschneider verziert mit einer goldenen Schleife überreichte! Sie entdeckte die Zange mit dem leuchtend rot und blauen Griff in sechs Metern Tiefe bei einem weiteren Tauchgang in der Nähe der Muschelbank im Schlick.
Sie wies keinerlei Bewuchs mit Muscheln oder Seepocken auf, was in dieser Wassertiefe unerklärlich ist. Lediglich die Schneide ist an ihrer dünnsten Stelle ein wenig von Korrosion angegriffen worden. Auch sonst konnte das salzige Ostseewasser dem Werkzeug nicht den Gar ausmachen: Mit ein paar Tropfen Rostlöser ließ sich die Zange wieder bewegen und ist quasi wieder einsatzfähig.
Qualität, auf die man sich verlassen kann
Ralf Schwarz ist begeistert von der nachhaltig guten Qualität der Zange und hat uns diese tolle Geschichte vom Wiederfinden seiner Knipex begeistert vor Ort erzählt.
Sein tolles Team mit den aufmerksamen Kollegen schätzt neben anderem Qualitätswerkzeug ebenfalls die Langlebigkeit der Produkte. Unter Wasser muss er sich auf sein Werkzeug verlassen können, die Geräte des Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung werden in Salzwasser bis zu 6000 Metern Tiefe eingesetzt. Kein Wunder also, dass hier überall Knipex in den Werkzeugwagen liegt. Und dass er nach dieser Erfahrung noch einmal eine Zange verliert ist quasi ausgeschlossen. Ein weiteres Mal wird nämlich vermutlich kein Kollege zufällig ein verlorenes Werkzeug auf dem Grund der Kieler Bucht wiederfinden. Deshalb haben ihm unsere Produktentwickler eine neue Fangleine mit Sicherungsöse und einen neuen Seitenschneider als Dankeschön für diese Geschichte gesendet. Auf viele weitere erfolgreiche Tauchgänge im hohen Norden und auf der ganzen Welt!